Die Musikakademie Villingen-Schwenningen hat einen neuen Geschäftsführer.
Burkhard Matthias Schürmann wird seinen Dienst Mitte Oktober antreten. Er folgt damit dem langjährigen Leiter der Musikakademie, Gerhard Wolf, der im Juni nach 17 Jahren aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hatte.
„Ich freue mich riesig, dass er kommen wird. Mit Herrn Schürmann gewinnt die Musikakademie einen ungemein erfahrenen, vorausschauend denkenden und empathischen neuen Leiter, der die Wege der aktuell neu strukturierten Musikakademie mit ruhiger und sicherer Hand führen wird“, blickt Christian Fischer, Rektor der Musikhochschule Trossingen, in die Zukunft. Eine groß besetzte Findungskommission unter Beteiligung der Lehrenden, der Verwaltung, des Kulturamtes und der Gesellschafterin (der Musikhochschule) haben laut Fischer den neuen Geschäftsführer ausgewählt.
Burkhart Matthias Schürmann ist von Haus aus Chorleiter und Musikpädagoge und war lange Jahre Leiter der oberfränkischen Berufsfachschule für Musik. Er wurde im Ruhrpott geboren und verlebte seine Kindheit und Jugend im nordhessischen Mittelgebirge, wo er durch Blockflötengruppe, Posaunenchor, Klavierunterricht und Schul-Bigband musikalisch sozialisiert wurde. In Hannover studierte er die Fächer Musik und Deutsch für das gymnasiale Lehramt und entwickelte eine besondere Leidenschaft für Chormusik. Prägende Anregungen als Chorleiter und Dirigent erhielt er durch die Teilnahme an Meisterkursen bei Koryphäen wie Eric Ericson, Frieder Bernius und Hermann Max sowie als Mitarbeiter von Heinz Hennig im Knabenchor Hannover. Nach dem Ersten Staatsexamen nahm Schürmann zunächst ein musikwissenschaftliches Aufbaustudium auf, entschied sich dann doch für ein Dirigierstudium mit Schwerpunkt Chorleitung an der Musikhochschule Würzburg.
Als Lehrkraft, stellvertretender Schulleiter und zuletzt Schulleiter arbeitete Schürmann 21 Jahre lang an der oberfränkischen Berufsfachschule für Musik samt angeschlossener Kreismusikschule, während er mit seinem Chor „kleine kantorey“ erfolgreich an nationalen und internationalen Wettbewerben teilnahm und über zwölf Jahre lang das Sinfonieorchester-Projekt „Kronacher Klassik Akademie“ leitete und konzeptionell weiterentwickelte. Als Regionalausschuss- und Jury-Vorsitzender für „Jugend musiziert“ engagierte er sich darüber hinaus auch ehrenamtlich für die musikalische Nachwuchsförderung.
Die intensive Beschäftigung mit den bildungsrelevanten Folgen der Digitalisierung sowie der Wunsch, den Horizont für seine Familie und sich noch einmal radikal zu erweitern, ließen den zweifachen Vater schließlich die gebotene Chance ergreifen, als Lehrkraft am norddeutschen Elite-Internat Louisenlund innovative pädagogische Konzepte und volldigitalisierte Arbeitsprozesse aus nächster Nähe zu studieren.
Als Fazit dieser Horizonterweiterung zieht es ihn nun aber dorthin zurück, wofür sein Herz mit Leidenschaft schlägt: die organisatorische Ermöglichung musikalisch hochwertiger Bildungserfahrungen für ein gesellschaftlich breites Spektrum von Zielgruppen. Insofern betrachtet er die Geschäftsführung der Musikakademie Villingen-Schwenningen als konsequente und reizvolle Krönung seiner bisherigen Berufsbiographie.